27
Apr, 2022

Kunst trifft auf Englisch/Politik

Projektunterstützung: Mit einem Dach über Wasser von Berlin nach Kassel

Das Oberstufenprofil Englisch/Politik startet den dreitägigen Workshop mit Jan van Esch (Expose zum Projekt) im Rahmen der „Kulturagenten“.

(1. Termin) Mi 27.4.2022

Wir fahren nach Spandau, sehen das Boot im Bau. Jan stellt das gesamte Projekt (auf English) Im Anschluss erfolgt eine Diskussion über Details, Mehrwert und Sinn des Projekts.

 

(2. Termin) Mo 9.5.2022

Künstlerische Workshops in der Schule:

 

Workshop 1: mit Lea Sovso (Kostümdesignerin) https://www.leasovso.de/

Arbeiten mit Textilien, vermutlich in der Nähwerkstatt der Schule.

 

Workshop 2: mit Danijela Pivašević-Tenner http://dada-art.net/

Arbeit mit Ton, Teller/Schalen herstellen für das Boot: Vielleicht im Raum

Brennen der Gefäße im Anschluss in der Schule

 

Workshop 3: Social Media mit Thimo Exner

Wie erreicht man communities along the way to Kassel?

Diskussion, Ideensammlung und Ausprobieren geeigneter Campaigns.

 

(3. Termin) – Probefahrt mit dem Boot

Wo ist das Boot jetzt? Folge dem Kunstprojekt nach Kassel Link zum Livestream

 

Was beinhaltet das Projekt?

Im Juni und Juli 2022 wird sich das Dach des Zentrum für Kunst und Urbanistik auf die Reise zur documenta begeben. Angetrieben und versorgt durch die Menschen der Umgebung, mit einem reichhaltigen internationalen Programm und Wissensaustausch wird es in ca. 40 Etappen Kassel erreichen.

documenta fifteen eine Einladung

Das Künstlerkollektiv ruangrupa aus Jakarta/Indonesien wurde als Kurator:innen für die in diesem Jahr stattfindende documenta fifteen in Kassel berufen. Die grundlegende Frage der kommenden documenta lautet: wie können wir die auf der Welt ungleich verteilten Ressourcen gerechter und besser teilen? Ein Sinnbild für diese Frage der Ressourcenverteilung ist das in Indonesien zu findende Lumbung- Konzept. ruangrupa erweiterte die documenta Einladung auf das von ihnen gegründete Lumbung Netzwerk, ein Verbund von 14 internationalen Kollektiven, die globale Fragestellungen durch lokale Praxen behandeln. Das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) ist eines dieser Orte.

Das ZK/U Berlin

Das ZK/U ist ein Ort der Kunstproduktion, eine Künstler- und Forscher*innen-Residenz und eine Programmplattform. Es verbindet lokales Schaffen mit globalen Diskursen.

Das ZK/U befindet sich in einem ehemaligen Güterbahnhof in Moabit, einem Stadtteil von Berlin, in dem soziale Spannungsverhältnisse zwischen etablierten Bürger:innen eines Bildungsmilieus, Migrant:innen der ersten und zweiten Generation in prekären Lebensverhältnissen sowie neu

ankommenden Gruppen besteht. Die Arbeit des ZK/U zielt daher auf eine (Re-)Aktivierung der sozialen und räumlichen Beziehungen zwischen einzelnen Personen und Gruppen, die durch Bildung, Einkommen, Geschlecht und kulturellen Hintergrund getrennt sind. Ziel ist es, globale Diskurse und lokale Praktiken zusammenzuführen. Dabei erkundet das ZK/U, auf welche Weise Kunst ein Katalysator für den Wandel im städtischen Raum sein kann, und versucht durch seine Arbeit, die Machbarkeit dieser partizipativen, urbanen künstlerischen Praktiken zu demonstrieren.

Citizenship: Vom Dach zum Boot

Versammlungs- und Veranstaltungsort des ZK/U ist die ehemalige Lagerhalle des Güterbahnhofs, mit einem aufgeständerten hölzernen Satteldach. Das ZK/U hat in den 10 Jahren seit seiner Eröffnung unter diesem Dach mit seinem gemeinnützigen Trägerverein hunderte Zusammenkünfte, Ausstellungen und Veranstaltungen beherbergt. Dieses mit Ideen und Impulsen kollektiv energetisch aufgeladene Dach wird als Beitrag des ZK/U in das Lumbung eingebracht – metaphorisch und konkret zugleich.

Demontiert und um 180 Grad gedreht, wird das Dach zu einem Boot umgebaut — der schützende Unterstand wird zum widerstandsfähigen Schwimmkörper. In einer mehrwöchigen Reise vom angrenzenden Westhafen in Berlin fährt das Boot auf Flüssen und Kanälen (Havel, Mittellandkanal, Weser und Fulda) quer durch die mitteldeutsche Landschaft: ein schwimmendes künstlerisches Forschungsprojekt.

Bilder: Thimo Exner & Nadine Reschke (Kulturagentin)

Text: ZKU-Material Jan van Esch