Unsere Schule ist eine gebundene Ganztagsschule und eine reformpädagogische Gemeinschaftsschule.
Die Vielfalt unserer Schülerschaft betrachten wir als Normalfall. Alle Pädagog*innen fühlen sich für alle Kinder und Jugendlichen verantwortlich. Strukturelemente im Rahmen eines Inklusionskonzepts unterstützen diesen Anspruch.
Unsere Schüler*innen lernen den ganzen Tag im Wechsel zwischen Spannung und Entspannung von und miteinander.
Feste Rituale prägen den Schulalltag und die Woche, im Schuljahreskalender organisieren Kleine und Große Begegnungen und Feste gemeinsam.
Wir beginnen den Tag immer in allen Klassen der Grundstufe und der Mittelstufe mit dem Morgenkreis, in der Oberstufe gibt es zur Mittagszeit ein Meeting. Hier stimmen wir uns auf den Tag ein und besprechen mögliche Vorfälle oder Ereignisse des Vortages. Der Unterricht findet in 90 Minuten Blöcken statt, so dass viel Lernzeit vorhanden ist, um sich auf eine Sache in Ruhe einlassen zu können.
Nach dem gemeinsamen Frühstück – in der Grundstufe ist das ein Bücherfrühstück, bei dem den Schüler*innen vorgelesen wird – folgt der erste Unterrichtsblock und eine anschließende Hofpause. Nach einem weiteren Unterrichtsblock folgt in der Mittelstufe die täglich Sportzeit, eine bewegte Pause, in der sich die Jugendlichen eine sportliche Aktivität wählen müssen. Für alle Schüler*innen der Jahrgänge 1-10 folgt das gemeinsame Mittagessen mit einer Pause. Der Tag endet mit einem Unterrichtsblock oder in der Grundstufe mit einem unterrichtsergänzenden Angebot oder Arbeitsgemeinschaften.In der Grundstufe ist eine Klassenlehrerin oder ein Klassenlehrer und eine Erzieherin oder ein Erzieher für je eine Klasse verantwortlich und begleitet und betreut diese den Tag über.
In der Mittelstufe leiten jede Klasse zwei Klassenlehrer*innen und unterrichten mit möglichst vielen Stunden in ihrer eigenen Klasse.
Auch in der Oberstufe wird das Klassenlehrerprinzip fortgeführt, so ist ein enger Bezug und eine individuelle Beratung und Unterstützung gewährleistet.
Wir legen großen Wert auf die Mitarbeit der Eltern und geben jede Woche eine Wochenbenachrichtigung mit nach Hause, auf der die Schüler*innen ihre persönlichen Ziele aufschreiben und die Lehrkräfte dazu eine Rückmeldung geben.
Zweimal im Schuljahr führen wir Schüler-Eltern-Lehrer-Gespräche, in denen die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen und ihre Lernprozesse reflektieren sowie sich Ziele setzen.
In der Grundstufe und in der Mittelstufe wird in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen in binnendifferenzierten Lernsituationen gelernt, ca. 10 Stunden sind die Pädagogen doppelt „gesteckt“ und können im Rahmen des Teamunterrichts die Schüler*innen gezielt fördern und fordern.
Weiterhin unterstützen Förderpädagog*innen einzelne Schüler*innen im Unterricht, beraten die Lehrkräfte und helfen ihnen bei der Erstellung von Förderplänen und deren Umsetzung.
Ein Kernstück unseres Unterrichts sind die Lernwerkstätten in der Mittelstufe – als konsequente Fortführung eines in der Grundstufe angelegten forschenden und projektorientierten sowie fächerübergreifenden Lernens im sachunterrichtlichen und ästhetischen Bereich.
In diesen Stunden forschen die Schüler*innen an selbst gewählten Themen, planen, recherchieren, fassen zusammen und präsentieren – in durchaus unterschiedlicher Weise, je nachdem an welcher Stelle sich der oder die Einzelne methodisch und inhaltlich auf seinem bzw. ihrem Lernweg befindet.
Im vorfachlichen Unterricht in der Grundstufe werden neben dem Erlernen der Grundfertigkeiten im Lesen, Schreiben und in der Mathematik rotierend an sachunterrichtlich Themen in den Bereichen der Naturwissenschaften und der Gesellschaftswissenschaften Kompetenzen erworben, stark basierend auf Handlungsorientierung und praktischem Erleben. Sportliche Aktivitäten und Bewegungsangebote werden im unterrichtsergänzenden Angebot vertieft und gemeinschaftliches Erleben wird gestärkt.
Dieses wird in der Mittelstufe in den so genannten Basisfächern fortgesetzt, die epochal in den Gesellschaftswissenschaften vorwiegend von den Klassenlehrkräften, in den Naturwissenschaften und den musisch-ästhetischen Fächern von Fachlehrkräften unterrichtet werden. Ziel ist es auch hier, im besten Fall fächerverbindend, mindestens aber an ein aktuelles Thema eines Fachs andockend Kompetenzen zu vermitteln.
In der Oberstufe mündet das dann in die entsprechende Wahl von Grund- und Leistungskursen.
In der Mittelstufe findet vierstündig noch der Wahlpflichtunterricht statt. Hier können sich die Schüler*innen entweder für eine zweite Fremdsprache entscheiden (Französisch oder Spanisch), oder sie wählen ein Angebot aus dem künstlerischen, musischen, handwerklichen, ernährungswissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen oder sportlichen Bereich.
Gehören in der Grundstufe regelmäßige Exkursionen, Ausflüge und kleine Klassenfahrten zum außerschulischen Erleben und Lernen an einem anderen Ort, so ist das in der Mittelstufe die Landschaftsbauwoche in Gatow (siehe unten), Austauschreisen nach Spanien und Irland und die Woche der Herausforderung, in der Oberstufe die „Challenge“ sowie Kursfahrten ins In- und Ausland und die jährliche Skifahrt.
In Gatow erproben die Schüler*innen ihr handwerkliches Geschick, erleben Natur „pur“, planen und organisieren selbst gewählte Arbeitsprozesse – der Weg ist das Ziel –, sind selbst verantwortlich für den Einkauf und das Zubereiten von Mahlzeiten, legen Beete an, arbeiten künstlerisch mit Naturmaterialien, gestalten den Ausbau eines Bauwagens mit u.v.a.m.
Die „Woche der Herausforderung“ bzw. die „Challenge“ ist eine weitere Besonderheit unserer Schule. Die Schüler*innen kommen dabei für eine bzw. in der Oberstufe für drei Wochen aus ihrer Komfortzone heraus und stellen sich einer Herausforderung (z.B. Klettern im Elbsandsteingebirge). Sie planen und organisieren dazu alles nahezu alleine. Auch das Scheitern ist möglich und kann zum Erleben einer Herausforderung dazu gehören.
Demokratisches Handeln wird ernst genommen, die Partizipation der Schülerschaft findet im Klassenrat der einzelnen Klassen statt und in der Schülervertretung (SV), die sich an der Gestaltung aktiv und engagiert beteiligt.
Zur Umsetzung unserer Ziele finden jeden Mittwoch für alle Pädagog*innen der Schule verbindliche Teamsitzungen statt.
Zweimal pro Schuljahr fährt jede Junior-Klasse 7/8 nach Gatow auf das Garten- und Landschaftsbau-Gelände unseres Kooperationspartners SOS. Das Gelände befindet sich am Rand der Jaczo-Schlucht oberhalb der Havel.
Die Schüler*innen werden von den Lehrkräften und Sozialpädagogen begleitet und erleben dort eine spannende Woche im Rahmen eines Landbauprojekts. Auf dem Gelände können die Kinder und Jugendlichen den praktischen Umgang mit Werkzeugen oder Geräten erproben, Werkstücke bauen, sie können sich im Garten und im Wald betätigen oder künstlerische Angebote mit Naturmaterialien wahrnehmen.
Auch müssen sie sich komplett vor Ort selbst versorgen. Das bedeutet, dass eine Gruppe aus der Klasse für das leibliche Wohl vom Einkauf bis zum Zubereiten und zur Ausgabe des Essens sowie für das Spülen des Geschirrs verantwortlich ist.
Auf diese Weise stellen die Schüler*innen ihre Talente unter Beweis oder entdecken ganz neue Interessen an sich selbst. Selbstständigkeit und das Besinnen auf bodenständige und „entschleunigte“ Tätigkeiten gewinnen in diesen Wochen an Bedeutung.
Gemeinschaftliche Aktionen und Angebote zum sozialen Lernen komplettieren das Angebot und stärken die Klassengemeinschaft und das Verständnis sowie die Toleranz für- und miteinander.