7
Dez, 2021

HvS goes Bundestag

„Wir brauchen das Vertrauen der Menschen in den Staat, damit unsere Demokratie stabil ist“, sagte  Dr. Ottilie Klein (CDU). Die Bundestagsabgeordnete bezog sich dabei auf die Frage, inwieweit vor allem die Berlinerinnen geschützt werden können vor sexualisierter Gewalt und der rechtlichen Verurteilung ebendieser Täter. Sie problematisierte, dass leider viel zu häufig Täter unbestraft davon kämen. Neben Dr. Klein stellte sich auch Annika Klose (SPD)  den Fragen der Schüler*innen während unseres Besuches im Bundestag. Beide Abgeordnete leben in Berlin und sind Abgeordnete des neuen Bundestages.

Unsere Schüler*innen hatten einige Fragen mitgebracht: Wie stehen die Abgeordneten zu Hartz IV – sollte es abgeschafft werden und weshalb? Was ist eigentlich mit den Mieten in Berlin; wie möchte da die Politik möglicherweise den immer weiter steigenden Preisen für Quadratmeter entgegensteuern? Und wie schaffen wir es, dass sich alle Berliner*innen auf den Straßen, U-Bahnhöfen und Parks dieser Stadt sicher fühlen können? Sollte dafür die Polizei gestärkt und besser ausgestattet werden? Fast jede*r Jugendliche kennt Menschen, die bereits Opfer von Gewalt waren – oder ist selbst schon in diese Situation gekommen. Die Antworten der beiden Politikerinnen unterschiedlich aus. Mal waren sie einer Meinung, mal konnten die Schüler*innen einer politischen Debatte beiwohnen. Stichwort Drogenpolitik: So plädierte etwa Annika Klein für die Entkriminalisierung und Legalisierung von Cannabis, um den ohnehin stattfindenden Konsum sicherer und „dealerfrei“ zu gestalten. Dr. Klein hingegen war strikt gegen die Legalisierung. Zu groß seien die Gefahren, die von dieser Droge ausgingen.

Einig waren sich die beiden Politikerinnen darin, dass sie die politische Debattenkultur sehr schätzen. Sie stünden beide für ihre Meinung ein – und das auch einmal gegen die Mehrheit ihrer Partei. Was jedoch immer zähle, sei das Gefühl und Wissen, sich mit der eigenen Partei als Team zu verstehen, so Klose. Und so konnten auch die Schüler*innen Zeuge von ebendieser respektvollen Streitkultur werden. Nicht immer muss man einer Meinung sein – immer aber sollte die Meinung des Gegenübers respektvoll behandelt werden, solange sie auf den Füßen unseres Grundgesetzes steht.

Wir jedenfalls danken herzlich für diesen Eindruck in den Bundestag.

Bild: M4 mit Dr. Ottilie Klein 2.v.l. und Annika Klein 2.v.r.

Bild und Text: Stefanie Bühlchen