Die ästhetische Erfahrung und der bildhafte Ausdruck sind elementare Eigenschaften des Menschen. Deshalb ist uns die ästhetische Bildung ein wichtiges Anliegen. Wir fördern sie nicht nur im Basisfach Kunst, sondern auch in diversen Wahlpflichtkursen, in der Lernwerkstatt, im Landbauprojekt Gatow und in Kooperationsprojekten mit Künstler*innen und Kulturinstitutionen.
Als Kulturagentenschule haben wir uns einen Kulturfahrplan gegeben, in dem wir unsere Entwicklungsziele festgelegt haben und den wir regelmäßig evaluieren und überarbeiten. Kinder und Jugendliche erfahren in Projekten mit professionellen Kulturschaffenden neue Impulse für ihr eigenes ästhetisches Schaffen und lernen Orte des kulturellen Dialoges außerhalb der Schule kennen.
Intensive Kooperationen pflegen wir mit der Galerie Nord/Kunstverein Tiergarten, dem Martin-Gropius-Bau, der Berlinischen Galerie sowie dem HAU Hebbel am Ufer.
In der Schulanfangsphase legen wir Wert auf eine ganzheitliche ästhetische Bildung, die sich an fächerübergreifenden Themen orientiert. Durch ästhetische Wahrnehmung setzen sich Kinder mit ihrer Welt auseinander und finden im Umgang mit verschiedenen Materialien einen Weg, sich in ihr auszudrücken.
Ab der 3. Klasse lernen die Schüler*innen im Kunstunterricht zunehmend Techniken kennen, die ihre Motorik schulen und ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitern. In den Bereichen Grafik, Malerei, Plastik, Inszenierung und Mediengestaltung erweitern sie ihre Wahrnehmungs- Gestaltungs- und Reflexionskompetenz. Vertiefend können die Kinder in Ganztagsangeboten wie der Kunst-AG intensive Gestaltungserfahrungen machen. In Kooperationen mit Künstler*innen und Kulturinstitutionen lernen die Kinder zeitgenössische künstlerische Praktiken kennen und erschließen sich außerschulische Lernorte. In Projekten mit der Grundschule der Künste arbeiten Studierende der musisch-ästhetischen Erziehung mit den Kindern zusammen und erproben neue didaktische Ansätze.
Der Kunstunterricht in den J-Klassen legt weitere Grundlagen für das ästhetische Gestalten. Den Schwerpunkt bildet dabei die Praxis, da sie den Schülerinnen und Schülern Techniken vermittelt, um ihrem individuellen Gestaltungswillen Ausdruck zu verleihen.
Die Teilung der Klassen in den Kunststunden ermöglicht eine intensivere Arbeit mit komplexeren Techniken.
Themen in den J-Klassen sind:
- Grafik
- Malerei
- Layoutgestaltung
- Architektur
Während des einwöchigen Aufenthalts pro Halbjahr in unserem Landbauprojekt in Gatow bietet sich den Schülerinnen und Schülern der J-Klassen die Möglichkeit, sich außerhalb der räumlichen und zeitlichen Vorgaben der Schule künstlerisch zu betätigen. Dabei werden sie von wechselnden Künstler*innen professionell begleitet.
Erfahrungsfelder sind z.B.:
- Zeichnen in und nach der Natur
- Malen und Drucken
- Land Art
- Werken
- Fotografie
- Ästhetische Forschung
Mehr über unser Landbauprojekt in Gatow erfahren Sie unter Schulleben.
In den M-Klassen geht es neben dem Erproben künstlerischer Techniken verstärkt darum, Kunst als ein Mittel zur Auseinandersetzung mit Wirklichkeit zu begreifen und sie in einem sozialen und historischen Kontext zu verorten.
Themen in den M-Klassen sind:
– Malerei der Moderne
– Perspektivische Zeichnung
– Street Art
– Grundlagen der Fotografie
Die Wahlpflichtkurse in der Mittelstufe sind vierstündig und bieten die Möglichkeit, komplexere Techniken zu erlernen und aufwändig individuelle Gestaltungsvorhaben umzusetzen. In kleinen Kursen mit maximal 16 Personen können die Schüler*innen hier ihrem künstlerischen Interesse vertiefend nachgehen, wie z.B. im Graffiti-Projekt.
Der Kunstunterricht in der 11. Klasse legt die Grundlagen für einen systematischen Umgang mit künstlerischen Gattungen und ihrer Geschichte. Zudem realisieren die Schülerinnen und Schüler in projektorientierten Unterrichtssequenzen eigene künstlerische Vorhaben.
Im Grundkurs der Qualifizierungsphase werden die Kenntnisse bezogen auf spezifische Gattungen und Techniken weiter vertieft, wobei in jedem Semester ein anderes Themenfeld den Schwerpunkt bildet:
– Kommunikation in künstlerischen und medialen Welten
– Lebensräume und Alltagskultur
– Bilder und Bildwelten als Ausdrucksmittel des Menschen
– Gestaltung und Präsentation im öffentlichen Kontext
Auf Exkursionen und Studienfahrten, wie zur ehemaligen Künstlerkolonie Ahrenshoop, zur documenta nach Kassel oder auf die Peleponnes in Griechenland werden in individuellen Projekten fächerbindende Themen erforscht.
Eine Besonderheit unserer gymnasialen Oberstufe ist die Kombination von Leistungskursen zu Profilen. Im Deutsch/Kunst-Profil untersuchen und vergleichen die Schüler*innen im projektorientierten Unterricht die medialen Bedingungen von Sprache und Bildern, schreiben zu eigenen künstlerischen Arbeiten Katalogtexte und illustrieren die Ergebnisse von kreativen Schreibprozessen. Durch die Analyse von Bildern und Texten aus unterschiedlichen Epochen erhalten sie einen komplexeren Blick auf die Kulturgeschichte und lernen auch zeitgenössische Werke aus Kunst und Literatur miteinander in Verbindung zu setzen.
Fotos: Simone Lanzenstiel, Janna Rakowski, Karen Scheper