Sachunterricht in der Grundstufe

Wohin verschwindet Wasser an heißen Tagen? Was frisst ein Fuchs? Warum sind wir so unterschiedlich? Wo befindet sich unsere Erde im All? – diese und weitere Fragen werden im Sachunterricht in kleinen Projekten untersucht. Die Kinder werden zu Forschern, Journalisten oder zu Experten. Sie lernen ihre eigenen Arbeitsschritte zu bestimmen, den kindergerechten Sachtexten wichtige Informationen zu entnehmen und ihre Ergebnisse in unterschiedlichsten Formen zu präsentieren.   

Sachunterricht findet in der 1. – 4. Klasse statt und wird themengleich mit allen Schüler*innen der Klasse durchgeführt. Auf die unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnisse der 1./2. bzw. 3./4. Klässler*innen wird mit differenzierten Angeboten und Materialien eingegangen. Die meisten Themen werden fächerübergreifend bearbeitet, d.h. das Thema wird auch in anderen Fächern aufgegriffen (z.B in Deutsch, Musik, Kunst, Mathematik und Sport). Zu mehreren Themen werden außerschulische Lernorte besucht (z.B. Zoo, Gemäldegalerie). Ein Schwerpunkt des Sachunterrichtes sind alle Facetten des Sozialen Lernens. So findet regelmäßig ab der Schulanfangsphase (Saph) ein Klassenrat statt. Weitere Themen sind u.a.: der Jahreskreis, Verkehrserziehung, Kind und Familie, unsere Sinne, Ernährung, Zootiere, Schmetterlinge, Wasser, Wohnen, das Rad, die Erde. Alle Themen werden in einem 2-Jahresrhythmus behandelt. 

Ab der fünften Klasse wird der Sachunterricht in den Fächern  Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften weitergeführt. In GeWi setzen wir uns intensiv mit den Themen Ernährung und Wasser auseinander. Dabei beschäftigen wir uns mit dem Leben in der Steinzeit und untersuchen Flüsse, wie die Spree neben unserem Gebäude. Auch unsere eigene Geschichte steht im Vordergrund. Wie kann man Zeit messen? Wie leben wir und andere? Im Morgenkreis besprechen wir außerdem aktuelle politische Themen, die uns interessieren. 

Naturwissenschaften in der Sekundarstufe

In der Mittelstufe werden im Rahmen des Basisunterrichts die Naturwissenschaften epochal unterrichtet. Das bedeutet, dass Biologie, Chemie und Physik jeweils über ca. 9 Schulwochen in den Klassen 7 und 8 mit jeweils drei und in den Klassen 9 und 10 mit jeweils vier Unterrichtsstunden pro Woche unterrichtet werden.

Zudem sind die Juniorklassen (die Klassen 7/8) zweimal pro Schuljahr für jeweils eine Woche im „Landbauprojekt Gatow“. In diesen zwei Wochen erleben die SchülerInnen vielfältige Begegnungen mit der Natur. Zielsetzung dieses Basisunterrichts ist es, den Schülerinnen und Schülern naturwissenschaftliche Grundprinzipien zu vermitteln, die dem Verständnis des Alltags dienen sowie Grundlagen für den weiterführenden Unterricht in der gymnasialen Oberstufe bilden.

Ergänzend dazu besteht die Möglichkeit der interessengeleiteten Weiterarbeit in der Lernwerkstatt.Hier können sich die SchülerInnen Themen aus naturwissenschaftlichen Bereichen suchen, um ihr Wissen zu vertiefen. Auf diese Weise wird bereits Erlerntes in einen neuen Zusammenhang gebracht. Hier wird das problemlösende Denken gefördert und abschließend werden die in frei gewählten Arbeitsgruppen kooperativ erarbeiteten Ergebnisse der Klasse vorgestellt. Neben der inhaltlich-methodischen Arbeit wird insbesondere das sach- und fachgerechte Präsentieren geübt und vertieft. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, einen Wahlpflichtkurs in Biologie zu belegen. Diesbezügliche Themen waren in der Vergangenheit beispielsweise „Mikroskopieren“, „Die Berliner Tier- und Pflanzenwelt“, „Mikrobiologie“, „Tatort Mensch“ oder „Medizin und Arzneimittel“.

Zu Beginn der Einführungsphase erfolgt die Einwahl in eines der drei Profile. Hier kann als einziges naturwissenschaftliches Fach Biologie in Kombination mit Geografie als zukünftiger Leistungskurs gewählt werden. Selbstverständlich werden in der gymnasialen Oberstufe Grundkurse in allen naturwissenschaftlichen Fächern angeboten, welche je nach Fächerwahl zum Teil auch verpflichtend belegt werden müssen.

Im Fach Biologie stehen im ersten Halbjahr der 11. Klasse selbstdesignte Experimente sowie deren Durchführung und Auswertung zum Thema Pflanzenphysiologie im Vordergrund. Im zweiten Halbjahr liegt der Schwerpunkt in der Vertiefung der Unterrichtsinhalte der Klassen 7 bis 10 zur Vorbereitung auf die Qualifikationsphase. Inhaltliche Schwerpunkte liegen in den Bereichen Genetik, Ökologie und Evolution und deren Vernetzung mit dem zweiten gewählten späteren Leistungsfach Geografie.

Auch in den Fächern Chemie und Physik werden aufbauend auf die Mittelstufe fachspezifische Inhalte vermittelt. Besonders wichtig ist uns die naturwissenschaftliche Kompetenzentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler. Neben der Vermittlung und korrekten Anwendung der entsprechenden Fachsprache steht besonders der Prozess der Erkenntnisgewinnung im Fokus. Dieser Prozess wird aufgrund vieler verbindender Elemente und enger Absprachen zwischen den Fächer Biologie, Chemie und Physik mit einem gemeinsamen Ziel fächerübergreifend gefördert.

In der Qualifikationsphase orientiert sich der Unterricht eng an den Vorgaben des Rahmenlehrplans. Hier werden regelmäßig Methoden und Aufgabenformate hinsichtlich der Anforderungen, die im Abitur gestellt werden, geübt und vertieft.

Eine praktische Anwendung bzw. Vertiefung des Erlernten im Leistungskurs Biologie findet in unterschiedlichen Kontexten statt.

Zum Ende des ersten Semesters findet eine Projektwoche statt, deren Ziel es ist, das erworbene Wissen mit den Unterrichtsinhalten des zweiten Leistungskurses Geografie zu verknüpfen und anzuwenden. Den Abschluss dieser Woche bildet dann eine Präsentation vor SchülerInnen der 11. Klassen sowie Lehrkräften. Ein Thema in der Vergangenheit war beispielsweise „Die Gesunde Stadt“ am Beispiel Berlins. Hier wurde untersucht, welche Einflüsse eine Großstadt auf den Menschen haben kann, wie diese Reize physiologisch wirksam sind und welche Möglichkeiten Stadtplanern zur Verfügung stehen, diese zu beeinflussen.

Auf der im zweiten Semester durchgeführten Kursfahrt werden insbesondere ökologische Aspekte aufgegriffen, die je nach besuchter Region in einen geografischen Kontext gebracht werden.

Im dritten Semester bietet sich ein Besuch des Gläsernen Labors auf dem Campus Berlin-Buch an. In einem Experimentierkurs zum Thema Molekularbiologie kann zum Beispiel ein genetischer Fingerabdruck erstellt werden. Abiturrelevante Inhalte können auf diese Weise anschaulicher gemacht werden.

Fotos: Sebastian Hübl